Nichts hat einen stärkeren psychischen Einfluß
"Nichts hat einen stärkeren psychischen Einfluss auf die Kinder als das ungelebte Leben der Eltern." C.G. Jung
Ein Satz, der für alle Eltern-Kind-Beziehungen gilt. Gerade aber in der Kriegsenkelgeneration findet er besondere Gültigkeit.
Und das gleich auf zwei Ebenen:
1. Weil die traumatisierten Eltern so wichtige stärkende und ressourcen-bildende Elemente des Lebens nicht vorleben konnten,
wie Lebensfreude, Lebendigkeit, Genuss, Vertrauen ins Leben, Vertrauen in Mitmenschen, haben ihre Kinder dies nicht hinreichend
lernen können. Etwas, was ziemlich tragisch ist, denn die Zeit der Kindheit ist eigentlich die Zeit der Unbefangenheit.
Wann, wenn nicht dort, will man sie erfahren?
2. Darüber hinaus kann ungelebtes Leben der Eltern aber auch zu Projektionen führen, und zwar in Form von Anforderungen
und Aufgaben an die Kinder, die meist gar nicht offen formuliert, sondern eher versteckt transportiert werden:
Du sollst es einmal besser haben. Du musst studieren (weil ich es nicht konnte). Kurz: Du musst erreichen, was mir versagt war.
Es braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, dass es oft viel zähe und langwierige Arbeit bedeuten kann, sich von diesen beiden "Päckchen" frei zu machen...